Plattenabsorber
Plattenabsorber mit ganzflächig auf einer Schaumstoffschicht aufgeklebter Platte
Plattenabsorber mit seitlich fest eingespannter Platte. Die zwei tiefsten Eigenschwingungen sind farbig eingezeichnet.
Unter Plattenabsorbern versteht man eine weitere Form von resonanzartig schwingenden Masse-Feder-Systemen. Ein Plattenabsorber besteht aus einer ebenen Platte aus Holz, Metall, Gipskarton oder Kunststoff, die sich vor einem Luftvolumen befindet. Letzteres ist ganz oder teilweise mit Mineralwolle oder Schaumstoff gefüllt. Ein solches System hat mehrere Eigenresonanzen, die durch Luftschall angeregt werden können.
Wird die Platte ganzflächig auf eine Schicht aus Schaumstoff geklebt, die sich vor einer schallharten Wand befindet, kann sie als Ganzes auf der Feder aus Schaumstoff schwingen. Aus der Masse der Platte und der Federsteifigkeit der Schaumstoffschicht lässt sich die Resonanzfrequenz des Plattenresonators berechnen. Diese liegt um so tiefer, je schwerer die Platte und je weicher die Schaumstoffschicht ist.
Wird die Platte hingegen in irgendeiner Form eingespannt, kann sie sich nicht mehr als Ganzes, sondern nur noch in Form von Biegeschwingungen bewegen. Die Lage der zugehörigen Eigenfrequenzen ist im allgemeinen nur mit relativ großem Aufwand zu berechnen, da sie von der Einspannung, den Abmessungen, der Dicke und dem Material der Platte sowie dem Luftvolumen und dessen Füllung abhängen. Ford und McGormick geben Lösungen für einige Spezialfälle an. Die Biegeschwingungen der Platte werden durch die gegenseitige Reibung der Moleküle des Plattenmaterials gebremst. Die Schallenergie wird also zunächst in Schwingungsenergie und erst dann in Wärme umgewandelt. Oft ist eine zusätzliche Bedämpfung des dahinter liegenden Luftraumes mit Mineralwolle oder Schaumstoff nötig. Bei geschickter Abstimmung gelingt es, viele der möglichen Resonanzen so nebeneinander zu legen und optimal zu bedämpfen, dass ein relativ breitbandiger Bassabsorber entsteht.